Hola Amigos.
Der erste Tag:
Gerade angekommen und schon zwei Sachen falsch gemacht.
Am ersten Tag von Mücken zerstochen und am zweiten Tag von der Sonne verbrannt.
Aber ich fang mal von vorne an.
Also der Flug war gut, der Wagen (Eigenprodukt Gol) OK und das Hostel schwierig.
Schwierig deshalb, weil die Aussenanlage super ist. Mit bunten Holzsitzen und chilligen Hängematten,
das Zimmer eine Katastrophe. Es riecht feucht, der Schimmel an der Decke wurde weiss übermalt,
das Wasser kommt aus der Dusche gekrochen wie eine Schnecke ist dafür aber 100 Grad heiss.
Am besten ist die Klimaanlage. Die ist so laut, dass man den Strassenlärm nicht mehr hören kann.
Also voll gute Ankunft für Jetlagger und Klimaumgewöhner. Hihihi. Herecho Mexiko.....
Wir Schwitzis also direkt auf zum Wasser. Karibik. Pippiwarm. Der Weg hin und zurück durch
Mangroven-Sumpfwege. Da waren schon mal so 10 Mückenstiche gesetzt. Aber der Hammer war
dann beim Abendbrot. Ein Cheeseburger für jeden, da hier an der Mayastätte schon alle Willis in
ihrem Bienenhaus sind, aber dafür die Moskitos-Vamps aus unserem Frischblut ein Fest feierten.
Resultat also nun 1000 Stiche und eine Tze-Tze Mücke dabei, denn wir vielen in den Schlaf.
Der zweite Tag:
Gestern also nach ner heissen Dusche und free breakfast on Tuesday (was für ein Glück wir doch haben)
sind wir mit Fahrrädern zur Mayastätte geradelt. Die einzige am Meer übrigens weltweit....
Als erstes begegneten uns kleine und grosse Lizzards und Leguane. Nach dem Nasenbär draussen vom ersten Tag
und der handgrossen Spinne in unserer Dusche aus der Nacht waren das tolle Begegnungen.
Anscheinend sind die Mayas also als Lizziys wiedergeboren, denn hier leben echt viele.
Mayas betrieben Landwirtschaft an einer Stelle übrigens nur einmal. Dann lag das Land 1,5 - 2 Jahre brach.
Für mich ganz normal, denn wenn man bedenkt, das der Mayakalender nur um die 200-250 Tage hat,
dann kommt die Erntesaison nach einem Jahr unserer Zeitrechnung wieder. Ich glaube den Mayas kam
Ihre Zeitrechnung auch spanisch vor, denn in ihren Festungen waren immer wieder kleine Löcher gebaut
um durch den Einfluss der Sonnenstrahlen den Kalender zu überprüfen.
Die Maya-Festung hatte zum Land hin eine Mauer und war zum Meer hin offen. Da drohte keine Gefahr,
weil die Klippen niemand bezwingen kann. Von den ganzen Bauten standen nur noch Teile, aber auf kleinen Tafeln
hatte sich jemand wirklich Mühe gegeben zu malen wie es wohl mal ausgesehen haben könnte....
Mayas glaubten an mehrere Götter. Also nicht so wie die Christen, ein Alleskönner sondern eher so wie mehrere
Superhelden mit verschiedenen Actionfähigkeiten. Und um diese Superhelden zu rufen gab es nicht Luis und Clark
sondern Menschenopfer. Da wurden zum Beispiel Kinder in Käfigen aufgehangen bis sie verhungerten, damit die
Tränen den Regengott holten. Wenn der dann also Mitleid hatte, dann schubste er ne Regenwolke rüber. Super.
Es wurden auch gute Krieger an Füsse und Hände festgehalten und mit einem Steinmesser das Herz rausgeschnitten,
damit die Morgenröte wiederkam. Ganz tolle Kriegsanführer hatten die Ehre nachher vom Volk verspeist zu werden.
Später dann gab es die sogenannten "Blümchenkriege". Da gab es also mal einen Anführer der Schiss vor dem Tod hatte
und keinen Bock verspeist zu werden. Der hat dann seinesgleichen gefunden und die hatten den genialen Plan
Kriege ohne Tote zu führen und nur Gefangene zu nehmen, die dann geopfert werden konnten.
Das Gespräch verlief ungefähr so:
Hola ich bin Herrscher von Tulum und glaube das die Sonne bald nicht mehr aufgeht.
Yepp, kann gut sein ist auch schon ganz diesig heute.
Ich hab aber keinen Bock draufzugehen. Gibst du mir deinen besten Krieger?
Mein Fleisch ist auch ungeniessbar. Aber den Ruhm hätte ich gern. Also gib mir doch deinen.
Mmhh. Hol ihn dir doch, wenn du das schaffst.
Ok. Aber ich brauche ihn lebendig.
Das sollst du " kriegen".
Tja und so entstand der Blümchenkrieg. Die schönste Blume wird gepflückt, mit Wasser am Leben erhalten
und dann geopfert. Das gute an so einem Krieg war, dass man auf Vorrat holen konnte und so für einige Zeit versorgt war.
Wie ein Medikament für den Herrscher. Er gibt sich noch ein paar Sonnenaufgänge.
Die Frauen waren übrigens die Göttin des Mondes und der Fruchtbarkeit. Klar. Hört sich auch viel besser an als Nutten.
Dann gab es den herabfallenden Gott, der für Blitze und Bienenzucht zuständig war. Wie auch immer das zusammen passt.
Einen Windgott gab es übrigens nicht. Denn es gab einen Tempel des Windes. Der war auf einem natürlichen Hügel
auf einer halbrunden Plattform errichtet. Da wurde der Wind gefangen. Warum man Wind fangen muss und wie der Wind
dann von der Mauer wieder weg kam bleibt mir ein Rätsel. So wie einige andere Dinge. Mir fehlt einfach der Glaube.
Soooo. Nach 2 Stunden Geschichtskunde war es nun Mittag und wir wollte unbedingt die Mittagssonne mitnehmen.
Es heisst die macht am rötesten und ist unheimlich schlecht zu ertragen. Also ab an den Beach geradelt und da dann
die Haut mit Salzwasserwellen und Farbe versorgt. Zum Abend hin sind wir dann in die City haben lecker gefuttert
und mit Cervesas versorgt ins Hostel zurück. Von drei Cervesasproben waren zwei Biere mit Salz und eins ein light.
Wir gingen also um ein paar Pesos ärmer aber nüchtern ins Bett.