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Mittwoch, 18. Dezember 2024
Sieh an Hoi An
Gestern waren wir in der Laternenstadt. Der eigentliche Teil besteht aus 4 Querstrassen mit Geschäften und Restaurants. Und jede Menge Touris. Noch nirgends wo bisher soviel Langnasen gesehen. Man kann alte Handelshäuser ansehen und ein paar Tempel. Sonst nur Shopping hier. Überall hört man ein Looking buy, was wohl sowas wie Take a look an buy something bedeuten soll. Ausserdem ein freundliches Madame Massage, Banana Pancake usw. Natürlich wie immer ohne harte Endung. Aber daran haben wir uns schon gewöhnt. Wenn man beim Frühstück allerdings gefragt wird: Dschu no Ei no schu, dauert es schon etwas bis wir verstehen. Juice no ice no sugar (Osaft ohne Eis und Zucker). Selbst die Taxifahrer können ausser ein paar Worte kein Englisch. Da ist es gut, dass man das Handy während der Fahrt benutzen darf. Da wird in den Google Übersetzer geschrieben oder gesprochen und wir machen es mittlerweile genauso. Komische Art sich zu unterhalten, aber die Welt wird digital. Warum nicht auch digital unterhalten. Wir machen alles mit. Die Zeiten von Langenscheidt sind halt vorbei. Und wenn wir uns auf dem Rücksitz hektisch bewegen, dann kommt auf einmal aus dem Handy vom Fahrer: The Mountain we pass are the marble Mountains. Ist doch super aufmerksam. Kommen wir mal wieder zum Essen. Ich kann Reis schon nicht mehr sehen. Die machen alles damit. Pizza, Pudding, Frühlingsrollen, Nudeln. Alles aus Reis. Furchtbar. Aber in den Pancake packen die Käse rein. Warum dann nicht als Crepes ? Die Franzosen waren doch schließlich lange hier. Dann diese Räucherstäbchen. MannoMann. Überall qualmt es hier. Selbst wenn Fire&Smoking verboten ist, da sind Räucherstäbchen von ausgenommen. Ein Taxifahrer hatte sogar eine elektrische Rauchkugel. Die Fahrt dauerte 40 Minuten und wir waren nachher zwei Zimtstangen. Jeder Taxifahrer hat auch seine Buddha Parade auf dem Armaturenbrett. Heute sind wir sogar mit Maria Mutter Gottes und einem Rosenkranz gefahren. Hier wird alle akzeptiert. In Hoi An, nicht verwechseln mit Hanoi, selbe Buchstaben aber anderer Ort, konnte man sehr viele kreative Sachen machen. Laternen basteln, Schriftzeichen auf Kokosnusspapier malen, Kochkurs, Töpferkurs usw. Alles für die Touris. Am Abend wurden Laternen verkauft, die man anzünden und in den Fluss setzen sollte. Sah zwar toll aus, aber der ganze Müll bleibt im Fluss. Das sah dann gar nicht mehr schön aus. Aber was will man auch erwarten in einer Stadt wo auf den Mülltonnen steht: Recycling Eimer für Touristen. Selbst als ich in einem Geschäft gefragt habe ob ich meine Pappschale und Serviette vom Streetfood abgeben dürfte bekam ich zur Antwort: Nein, geh die Strasse runter bis zum Fluss, da kannst du es reinwerfen. Asien muss noch viel lernen. In einem kleinen Theater konnte man sich eine 30 Minuten Kultur Show ansehen. Das fing mit tanzenden Tieren an, die uns irgendwie an Kindergarten Aufführungen erinnerten. Dann kam eine Bauchtanzgruppe. Hat ja mal gar nix mit Asien zu tun. Zwei Popsängerinnen natürlich auf vietnamesisch und sehr hohem Geträller. Und nachdem dann 2 wirklich asiatische Tänze dargeboten wurden, gab es eine Bingo Show. Auch da trällerten 2 Vietnamis irgendwas, dann kam ein Glücksgirl mit einem Zeichen, ähnlich wie das Rundengirl beim Boxen, und wer dieses Zeichen auf seinem Holzstäbchen hatte, der hatte Bingo. Seltsame Präsentation von Vietnam. Am Abend war die Flusspromenade dann total überflutet. Gut das es einen Hinterausgang von unserer Futterbude gab. Hier ist es übrigens auch total typisch, dass man mitten in die Küche stiefelt um dann hinter einem Vorhang aufs Klo zu gehen. In Deutschland wäre das undenkbar. Meistens ist es auch nur ein Raum mit Pisuar und Klo. Im Gendern sind die uns also voraus. Fotos macht wie immer mein Mattin. Also schaut mal rein.
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